Studie zeigt: Versicherer streben automatische Schadenregulierung an

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Die zunehmende Automatisierung der Schadensregulierung ist ein wachsender Trend unter Versicherungsunternehmen, da sie dadurch ihre Kosten senken und die Bearbeitungszeiten beschleunigen können. Laut einer aktuellen Marktstudie der PPI AG, die 21 führende Anbieter von umfassenden Komposit-Systemen untersuchte, setzen bereits viele Versicherer auf standardisierte Softwarelösungen, um dieses Ziel zu erreichen.

Automatisierte Schadensverarbeitung revolutioniert Versicherungsmarkt

Standard-Software für den Versicherungsmarkt bietet den Versicherern die Möglichkeit, eine breite Palette von Schadensarten weitgehend automatisch zu verarbeiten. Laut einer Umfrage geben 95 Prozent der Softwarehersteller an, dass ihre entwickelten Module diese Funktion unterstützen. Insbesondere bei einfachen Massenschäden, wie sie beispielsweise nach Naturkatastrophen auftreten, können die Versicherer erhebliche Kosteneinsparungen erzielen. Darüber hinaus profitieren die Kunden von einer beschleunigten Auszahlung, was sowohl für Versicherungsunternehmen als auch für die Kunden selbst ein wichtiges Ziel ist.

Trotz der Priorisierung von Profitabilität im Kompositgeschäft sehen sich Versicherungsunternehmen mit der Notwendigkeit konfrontiert, ihre Automatisierungsbemühungen zu verstärken, um Schäden effizienter zu bearbeiten. Diese Entwicklung wird von Tobias Kohl, Partner bei PPI und Experte für digitales Schadenmanagement, unterstützt. Er betont, dass die Versicherungsbranche positive Entwicklungen verzeichnen kann, da Anbieter mittlerweile auf Standard-Software zurückgreifen können, anstatt eigene Lösungen entwickeln zu müssen. Dies ermöglicht den Versicherern, Zeit und Ressourcen einzusparen, während sie dennoch von den Vorteilen der Automatisierung profitieren.

Eine große Mehrheit der Versicherungsanbieter behauptet, dass ihre Schadenmodule auch bei Massenschäden Entscheidungen treffen können, selbst wenn es sich nicht um ein Indexprodukt handelt. Diese speziellen Versicherungen werden aktiviert, wenn ein zuvor festgelegter Schwellenwert überschritten wird. Durch ihre hohe Maschinenverarbeitungsfähigkeit lassen sie sich besonders effizient nutzen. Darüber hinaus sind die Module auch in der Lage, Kumulschäden zuverlässig zu bearbeiten, die mehrere Einzelschäden aufgrund derselben Ursache umfassen. In solchen Fällen kann das System automatisch eine Abwicklung vornehmen. Allerdings stellt das Erkennen von Betrug für die Software nach wie vor eine Herausforderung dar, weshalb Versicherer prüfen sollten, wie die Dienste eines Betrugsspezialisten in die Software integriert werden können.

Tobias Kohl, Experte für PPI, betont, dass Standard-Software bereits in vielen Bereichen einen fortgeschrittenen Entwicklungsstand erreicht hat. Um den Kundenservice weiter zu optimieren und zusätzliche Funktionen einzuführen, sollten die Hersteller an der Verbesserung der Schadensregulierung arbeiten und neue Komponenten wie Inkasso und Exkasso, Vermittlerverwaltung oder Provision integrieren. Darüber hinaus wird von Versicherungsunternehmen erwartet, dass diese Dienste eigenständig genutzt werden können, einschließlich der Bereitstellung von Software as a Service über die Cloud.

Die Verkürzung der Release-Zyklen seitens der Hersteller wird von Kohl positiv bewertet, da dadurch eine schnellere Markteinführung von Produkten ermöglicht wird. Zudem erweitert sich der Umfang der Standard-Software kontinuierlich und deckt immer mehr relevante Sparten ab. Im Bereich der Bestandsführung bevorzugen Versicherer vorgefertigte Lösungen für SHU-Policen, gefolgt von Gewerbe-, KFZ- und Transportversicherungen, während die Rechtschutzversicherung den fünften Platz einnimmt. Darüber hinaus setzen sich Schadenmodule in ähnlicher Weise bei Reise- oder Tierpolicen sowie sogar in der Industrieversicherung immer stärker durch.

Die Studie analysiert und kategorisiert die Softwareempfehlungen für Versicherungsunternehmen anhand von drei Hauptkriterien: den abgedeckten Versicherungssparten, den mitgelieferten Komponenten und den unterschiedlichen Bereitstellungsmethoden.

Positive Bilanz der Vorteile

Die zunehmende Automatisierung der Schadensregulierung bietet den Versicherern erhebliche Vorteile, da sie durch den Einsatz von Standard-Software Kosten einsparen können. Gleichzeitig ermöglicht ihnen die Automatisierung schnellere Auszahlungen an ihre Kunden. Die Verarbeitung einfacher Massenschäden und Kumulschäden erfolgt effizient und automatisch, was zu einer verbesserten Effizienz der Schadensabwicklung führt. Die Versicherer sollten jedoch weiterhin die Integration von Betrugserkennungsdiensten prüfen, um möglichen Versicherungsbetrug frühzeitig zu erkennen und zu verhindern.

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